Mittwoch, 16. Mai 2018

Johannes Hartl - ein katholisch-charismatischer Verführer?

Da ich keine Abhandlung gefunden habe, die in meinen Augen ausgeglichen und fair ist, möchte ich diese hiermit selbst stellen.

Johannes Hartl ist aktuell einer der beliebtesten Vortragsredner in der christlichen Szene. Wenn man ihn reden hört, so würde man ihn als freikirchlichen oder evangelischen Prediger einstufen. Doch weit gefehlt: Es mag verwundern, wenn man dann hört, dass er katholischer Theologe ist.
Rudolf Ebertshäuser, Hans-Werner Deppe und Michael Kotsch haben lange Artikel darüber geschrieben, dass ihrer Meinung nach Hartl unterschwellig den Katholizismus verteidigt und schmackhaft macht. Abgesehen davon bezeichnet er sich selbst als Charismatiker und die drei Herren sprechen sich ebenfalls stark gegen Charismatik jeglicher Art aus (übrigens bin auch ich selbst weder Katholik noch Charismatiker).

Wenn ich Johannes Hartl nur nach dem beurteile, was er von sich gibt (von dem was ich in den letzten Monaten gehört und gelesen habe), so brennt er für Jesus und es ist ihm ein Herzensanliegen, Menschen mit Jesus bekannt zu machen. Katholische Inhalte konnte ich keine erkennen. Ich freue mich sehr darüber, dass es Katholiken gibt, die so sehr für Jesus brennen. Wie er unbiblische Praktiken in der katholischen Kirche wie die Marienverehrung oder das Zölibat rechtfertigen kann weiß ich nicht. Darüber habe ich nichts gefunden und es macht für mich auch wenig Sinn, wie man aufgrund dieser und anderer Dinge als Christ guten Gewissens Katholik sein kann. Es wäre interessant, wie er es selbst erklären würde. Bis dahin kann ich ihn nur danach beurteilen, was er von sich gibt und das finde ich biblisch und gut. Zudem habe ich kein Messgerät für den Heiligen Geist und kann nicht Gottes Warte einnehmen, wer nun wirklich wiedergeboren ist und wer nur so scheint, als sei er es.

Bis auf Weiteres finde ich Johannes Hartls Vorträge wertvoll und bedenkenlos weiterzuempfehlen. Nichtsdestotrotz werde ich gewissenhaft darauf achten, ob ich noch irgendwo klar unbiblische Inhalten in seinem Reden entdecken sollte. Bisher habe ich dies nicht.

Was Rudolf Ebertshäuser, Hans-Werner Deppe und Michael Kotsch betrifft, so frage ich mich, ob sie nicht in ein gesetzlich anmutendes Extrem gegangen sind, in dem sie sich so klar gegen Hartl aussprechen. So nach dem Motto: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf." Besonders Ebertshäuser hat sich ja einen Namen gemacht, indem er Pauschalurteile über Musik getroffen hat und einzelne Lieder beurteilt, ob sie für einen Christen geeignet seien oder nicht. So als ob er das letztlich beurteilen könnte und es keine Gewissensentscheidung des einzelnen Christen ist. Das wirkt auf mich sehr eigenartig, wenngleich er ja eigentlich vernünftig wirkt, wenn man einen ganzen Vortrag von ihm anhört. Ich will mich jedoch des Urteilens enthalten, es Gott überlassen und eine Stimme der Vernunft und Ausgeglichenheit sein.



Und noch ein schönes Lied von ihm:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen