Dienstag, 25. September 2018

Neue Kleiderordnung bei Jehovas Zeugen

Eigentlich sind sie nicht wirklich neu, aber so plastisch wurden sie selten dargestellt.
Zwar gab es schonmal zwei Darstellungen von vermeintlich zu engen Hosen und einer hippen Frisur, die als völlig unpassend dargestellt wurden, aber nun scheint es in neue Extreme zu gehen, was die Kleidungsregeln betrifft.

In der Wachtturm-Studienausgabe vom Juli 2018 wird auf den Seiten 24 und 25 folgendes dargestellt:


Der Text zum Bild lautet:

"Leider haben einige den Geist der Welt übernommen. Sie unterscheiden sich kaum noch von Menschen, die Gott nicht dienen (1. Kor. 2:12). Der Geist der Welt fördert selbstsüchtige Begierden (Eph. 2:3). Zum Beispiel wurden zu dem Thema äußere Erscheinung schon viele Hinweise gegeben. Trotzdem ziehen sich einige unpassend an. Sie tragen sehr enge, entblößende Kleidung, sogar bei Zusammenkünften. Oder sie haben sehr auffällige Frisuren (1. Tim. 2:9, 10). So ist es in einer Menschenmenge schwer zu unterscheiden, wer ein Freund Jehovas und wer ein Freund der Welt ist (Jak. 4:4).
Auch durch ihr Verhalten unterscheiden sich einige kaum von der Welt. Wie sie auf Partys tanzen und sich dort benehmen, passt nicht zu Christen — genauso wenig wie bestimmte Fotos und Kommentare in sozialen Netzwerken. Auch wenn sie keine schwere Sünde begangen haben, für die sie zurechtgewiesen werden müssten, haben sie dennoch keinen guten Einfluss auf Gleichaltrige, die einen guten Lebenswandel führen möchten. (Lies 1. Petrus 2:11, 12.)"

Da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll, wenn man das kommentieren will. Ich fange mal an:

Der Mann auf dem Bild links hat folgende "anstößigen Dinge" aus Sicht der Organisation an sich:
  • Längerer Seitenscheitel (Er könnte problemlos damit in einer Bank arbeiten - bei den Zeugen ist er damit jedoch schon unten durch.)
  • Kein Jackett, kein Sakko. (Ich wusste gar nicht, dass das ein biblisches Erfordernis ist.)
  • Hochgekrempeltes Hemd
  • Armkettchen. (Anscheinend viel zu modisch.)
  • Modisch-schmale Krawatte.
  • Gut sitzende Hose.
Ich werde den Eindruck nicht los, dass man schneller Ältester wird, wenn man einen 40 Euro C&A-Anzug, der geschnitten wie ein Müllsack ist, besitzt.

Die Frau links hat folgende Merkmale, die aus Sicht der Zeugen Jehovas wohl ein Nogo sind:
  • Man sieht die Oberarme.
  • Das Kleid geht nicht über das Knie.
  • Sie hat zwar keinen Ausschnitt, aber einen etwas weiteren V-Ausschnitt.
Des Weiteren ist es lt. diesem Artikel ein Erfordernis für Christen, in einer Menschenmenge anders auszusehen. Auf Biegen und Brechen muss man also etwas besonderes, ein Übermensch sein. Es kann nicht angehen, dass ein Zeuge Jehovas nicht gleichgeschaltet aussieht - als Mann glattrasiert und möglichst unmodisch und als Frau bitte mit bedeckten Oberarmen sowie Knien.

Ich glaube, jeglicher weiterer Kommentar erübrigt sich. Ich bin Christ und ich habe viele Gottesdienste anderer christlicher Religionen erlebt. Dass jemals über solche Dinge gesprochen wurde jedoch nicht. Und nun stellt euch vor: Dort ist mir trotzdem keiner als unpassend gekleidet aufgefallen. Frauen haben sich meistens nicht sehr freizügig gekleidet und Männer liefen auch ordentlich herum. Vermutlich werden pharisäische Regeln nur von denen benötigt, die in ihre Fußstapfen treten wollen.


1 Kommentar:

  1. Finde ich sehr gut richtig gekleidet zu sein trete auch bald in die Gemeinschaft ein nach der Bibel beleherung

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