Mittwoch, 25. Juni 2014

"Diese Worte sollen auf deinem Herzen sein" - das neue Video von Jehovas Zeugen vom Bezirkskongress 2014

Wie schon letztes Jahr gibt es auch dieses Jahr ein neues Video. Derzeit ist es auf YouTube anschaubar, es ist aber wie immer zu erwarten, dass die Rechtsabteilung von Jehovas Zeugen es die kommenden Tage von YouTube entfernen lässt.
Es ist wieder höchst interessant von den vermittelten Werten her. Zudem kann wieder gesagt werden, dass es sehr sehr nett produziert wurde, was die erzeugte Atmosphäre durch Kulissen, Musik, Dialoge und Schauspiel betrifft. Unter dem Video findet ihr ein paar Kommentare unsererseits zu dem Video - vielleicht seht ihr es ja genauso.





Positiv aufgefallen sind folgende Lehrpunkte:
  • Der Familienvater arbeitet zu viel und hat dadurch kaum noch Zeit für Familie und eigene Bibelbetrachtung. Dies erkennt er und ändert es.
  • Die befreundete Familie, die kurzzeitig in ihrem Haus unterkommt, redet sehr geistig. Unter Zeugen Jehovas würde man wie vom anderen Stern angeschaut werden, wenn man auf solch eine Art und Weise im Alltag redet ("Kann der auch mal über was anderes reden? Versammlung ist schon lange aus...") - aber es ist eine feine Sache, dies als erstrebenswert und positiv darzustellen. Unter Menschen, die vorgeben, Jesus nachzufolgen, sollte es sicher nicht verpönt sein, fast ausschließlich über Geistiges zu sprechen.

Folgendes gibt von unserer Warte aus zu denken:
  • Die Tochter disst ihren Freund in spe. Es wird klar vermittelt, dass es ein schwerwiegendes Vergehen gegen Gott wäre, einen nicht-Zeugen-Jehovas zu daten oder gar eine Beziehung mit ihm anzufangen. Hier kommen wir dann wieder auf den bereits zum Video von letzten Jahr angesprochenen Punkt: Für den Zeugen Jehovas gibt es (außer der eigenen) nur falsche Religionen und außer den eigenen Mitgliedern nur schlechte, verwerfliche Menschen auf der Erde, die sich beharrlich weigern, sich ihnen anzuschließen. Dass es vielleicht daran liegen könnte, dass man mehr Wert auf Interpretationen der Bibel statt auf die Bibel selbst legt, wird natürlich nicht bemerkt. Mit einem derart beschränkten Weltbild bleibt man unter sich und wünscht sich das Ende der Menschheit lieber heute als morgen. Insgesamt entsteht dadurch bei vielen ein menschenfeindliches Weltbild, nachweislich begleitet von einer hohen Depressionsrate. Ob das der Lehre Jesu Christi entspricht muss natürlich jeder selbst entscheiden, genauso wie es jedem freigestellt ist, sich nur einen gleichgläubigen Partner zu suchen. Bei der Verdammung all derjenigen, die die von der geistlichen Führung "vorgegebene Gewissensentscheidung" nicht übernehmen, sieht es jedoch wohl deutlich kritischer aus.
  • Der älteste Junge der Familie gibt seine Musik auf. In seinem Fall von christlichen Gesichtspunkten wohl berechtigt, dass er nicht an Songs mit Textinhalten wie "Ich fick die Bitch und dann ihre Schwester" & Co beteiligt sein möchte. Allerdings wir auch hier wieder die Aussage vermittelt, dass alle nicht-Zeugen schlechter Umgang sind und auch so eine natürliche Sache wie Musik machen mit nicht-Zeugen völlig inakzeptabel ist. 

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