Mittwoch, 22. Oktober 2014

Wie sich ein Zeuge Jehovas die Dinge zurechtbiegt

Wer mal ein Beispiel dafür sehen möchte, wie sich ein Zeuge Jehovas die Dinge hinbiegt und Nichtbiblisches als biblisch darstellt, der sollte sich diesen Artikel durchlesen:

http://hgp3.wordpress.com/2014/10/21/rettung-durch-eine-menschliche-organisation/

Beispiel:
Seine Abhandlung zur 2. Tauffrage. Wenn man als Zeuge Jehovas getauft werden möchte, muss man nach mehreren Frage-Antwort-Sitzungen mit Ältesten auf einem Kongress unter anderem diese Frage mit "ja" beantworten:

"Bist du dir darüber im klaren, dass du dich durch deine Hingabe und Taufe als ein Zeuge Jehovas zu erkennen gibst, der mit der vom Geist geleiteten Organisation Gottes verbunden ist?"

Nun ist uns natürlich klar, dass man sich nicht als "Zeuge Jehovas" bezeichnen muss, um sich als Nachfolger Jesu zu erweisen, denn der Herr lehrte andere Kriterien als eine alttestamentarische Bezeichnung. Man gibt mit der Antwort stattdessen zu erkennen, dass man daran glaubt, der heilige Geist Gottes leite die Organisation von Jehovas Zeugen. Wer also nur sagt: "Ich möchte nur deshalb Zeuge Jehovas werden, weil sie sich meiner Meinung nach am genauesten nach der Bibel richten", dürfte sich eigentlich nicht taufen lassen. Früher war das immer meine Antwort auf die Frage, warum ich Zeuge Jehovas bin. Doch ich stellte fest, dass manchen meiner Glaubensbrüdern diese Antwort missfiel. Für sie war klar: "Wir sind Zeugen Jehovas, weil es NUR dort die Wahrheit gibt und das die einzige von Gott geleitete Religion ist und das die einzigen wahren Christen sind." Dass man Zeuge Jehovas NUR deshalb ist, weil man nach der Bibel leben möchte, ist für diese Menschen inakzeptabel. Man muss Jehovas Zeugen als einzig wahre Religion und als einzig wahre Christen, die als einzige von Gott geleitet werden akzeptieren, sonst sei man wohl in der falschen Religion gelandet. Weniger extremistische Ansichten werden nur bedingt geduldet.

Natürlich darf das jeder sehen, wie er möchte, dennoch hat man sich hier bereits über die von der Bibel gesetzten Grenzen hinweggesetzt. Denn es ist bei einer christlichen Taufe nicht implizit, dass man eine Religion als "wahre Kirche" anerkennt. Die Taufe dient dazu, ein Nachfolger Jesu zu werden und Jehova um Vergebung seiner Sünden zu bitten. HGP, der Autor des Artikels, verkauft uns hier also etwas klar Unbiblisches als logisch und biblisch implizit. Die Taufe wird mit etwas verbunden, mit was sie gemäß der Bibel nicht verbunden ist.

Was wird Jesus dazu sagen, dass jemand die Taufe verweigert wird, weil er statt menschlichen Zusätzen zur Bibel zu glauben nur der Bibel allein glauben möchte?

Was wird Jesus dazu sagen, dass man so sehr auf Dogmen wie 1914 beharrte, FALLS sich dieses als falsch herausstellen wird?

Was wird Jesus dazu sagen, dass Jehovas Zeugen jede andere christliche Religion als unchristlich verurteilt haben und dieses Urteil nicht in Demut ihrem Herrn überlassen haben?

HGP biegt sich diese Dinge alle einfach zurecht. Mit Organisation sei z.B. gar nicht die Organisation von Jehovas Zeugen aka die Wachtturm-Gesellschaft gemeint. Es sei damit die Familie von allen Gott ergebenen Geschöpfen gemeint. Da das in menschlicher Form jedoch wiederum nur auf Jehovas Zeugen zuträfe und nur derjenige ein echtes "Familienmitglied" sei, der sich der "wahren Kirche" in Form der Leitungsstrukturen von Jehovas Zeugen unterwirft, landen wir exakt bei der vorgeworfenen Definition von Gegnern von Jehovas Zeugen. Wie also, lieber HGP, kannst du dir die Dreistigkeit herausnehmen und behaupten, es sei etwas anderes gemeint? Du sprichst die Unwahrheit, wenn du einen Bezug leugnest und biegst dir die Dinge so zurecht, wie sie AUF DEN ERSTEN BLICK biblisch erscheinen, nicht aber auf den zweiten.

Man kann meinem Blog noch viele Dinge lesen, die exakt in dieses Schema fallen. Dinge werden als biblisch hingestellt, auch wenn es sie es nicht sind. Ich bete zu Vater, dass ich mir bei diesen Schlussfolgerungen nichts vorgemacht habe, aber wenn ich einfach nur betrachte, was die Bibel eindeutig sagt und wie diese eindeutigen Aussagen dreist um Dinge erweitert wurden, die eindeutig nicht hingehören, ist dies das Ergebnis meiner Betrachtung. Menschen wie HGP verbringen ihr Leben damit, unnötige Gepflogenheiten und extremistische Ansichten als biblisch und einzige Lösung zu verkaufen. Es sind Menschen wie HGP, die in stundenlangen Treffen andere Zeugen Jehovas davon zu überzeugen zu versuchen, dass es völlig in Ordnung sei, für in der Bibel nicht festgelegte Gründe Menschen auszuschließen und allen Verwandten zu raten, diesen Menschen wie einen Toten zu behandeln. Und dass es völlig angebracht sei, Frauen zu einer Kleiderordnung des 19. Jahrhunderts zu zwingen (in den meisten Versammlungen ist bspw. auch im tiefsten Winter eine Hose für Frauen tabu; Nieren- und Blasenentzündungen werden stattdessen gern in Kauf genommen), sowie Männer die Haartracht, Bartlosigkeit und Kleidungsstil vorzuschreiben (eine Krawatte sieht gut aus, aber es wird schwer, Jesus zu erklären, warum jeder seiner selbsternannten wahren Nachfolger dazu gezwungen wurde, in gottesdienstlichen Aktivitäten ein Phallus-Symbol um den Hals zu tragen).
Es lassen sich noch endlos viele Punkte ergänzen, ohne dass man erst grübeln oder nach Dingen suchen müsste.

HGPs Artikel sowie seine Denkweise sind ein ideales Beispiel für die Verdrehung und Rechtfertigung von pharisäischen Zusätzen zur reinen Lehre Jesu Christi. Ich bete zu Vater, dass wir nicht falsch urteilen und nichts über- oder unterbewerten.

In Liebe

Kyp

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