Donnerstag, 26. November 2015

Was lehrte Jesus Christus wirklich? Und kann man ihm glauben?

Für die Unterseite "Jesus Christus" auf dieser Website schrieb ich eine Einführung in die Lehren Jesu Christi. Ich beginne mit dem Glauben im Allgemeinen und komme bei den Grundzügen der Lehren Jesu Christi an.



WAS LEHRTE JESUS CHRISTUS WIRKLICH?



Die Suche nach mehr

"Symbols of all religions and faiths", Bildnachweis siehe unten:


Die Menschen von heute (wir stecken gerade im 2. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts) sind nicht sonderlich an Religion interessiert. Dennoch bezeichnen sich die meisten als „irgendwie gläubig“. Religiöse Schriften wie die Bibel oder der Koran sind den meisten zu schwere Kost – die wenigsten haben sie je auch nur zu einem Viertel gelesen. Sie sind davon gelangweilt. Uralte, schwer verständliche Bücher aus der Vergangenheit mit längst überholten unwissenschaftlichen Ansichten. Nichtsdestotrotz suchen wir nach Höherem – Gibt es vielleicht doch irgendwas da draußen? Gott? Engel? In irgendeiner Weise weiter lebende Verstorbene? Im Folgenden sollen auf eine objektive Art und Weise Erkenntnisse darüber dargelegt werden. An welchen Dingen scheint mehr dran zu sein? Was sagt uns die Bibel eigentlich im Endeffekt und ist sie überhaupt glaubwürdig? Gibt es übernatürliche Dinge, die man rational nur dadurch erklären kann, indem man sie als Spinnerei abtut? Wie zieht man die Grenze?

Warum glauben Christen so viele unterschiedliche Dinge, wenn sie doch eigentlich alle an Jesus glauben? Warum gibt es völlig widersprüchliche Ansichten unter ihnen zu Themen wie Homosexualität, Sexualität und Dreieinigkeit? Sind das nicht Indizien dafür, dass das Christentum ein menschlicher Glaube ohne göttliche Führung ist?


Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde


"Dawn of Eternity 2", Bildnachweis siehe unten
…so berichtet es uns die Bibel (1. Buch Mose). Betrachten wir doch einmal die Welt um uns herum: Wir finden dort zweifellos extreme Komplexität. Allein schon unser Gehirn, das nach wie vor leistungsfähiger als jeder Intel-Prozessor ist, grenzt in Sachen Effizienz und flexibler Einsatzweise an ein Wunder. Wir sehen uns in den Spiegel. Wir spüren, wo sich unsere Hände gerade befinden, ohne sie anzusehen. Wir sind ein Komplex aus einer Billion Zellen (1.000.000.000.000). Das sind insgesamt 7 x 1027 Atome (1.000.000.000.000.000.000.000.000.000). In der Natur wiederum finden wir nahezu alles: Wir finden Zahnräder in den Gliedern einer Käferart, ein Ultraschallsystem bei Fledermäusen und mit dem Linsenauge einen Sehapparat, der bislang weder von Canon noch Nikon auch nur annähernd imitiert werden konnte. Wussten Sie, dass die Giraffe ein spezielles Herz braucht, um zu überleben? Mit einem üblichen Säugetierherz für diese Größe würde sie sofort sterben, weil nicht genügend Blut in den Kopf gepumpt werden könnte. Kreationisten (Schöpfungsgläubige) sehen dies als Indiz dafür, dass atheistische Evlolutionsmechanismen nicht ausreichen, sondern etwas Höheres am Werk sein musste, um solch ein ausgeklügeltes System hervorzubringen.

Viele Menschen, darunter auch Wissenschaftler, kommen aufgrund solcher Beobachtungen zum Schluss, dass bloßer Atheismus in der Tat nicht die Erklärung für das Dasein des Lebens inklusive des unsrigen sein kann.

Aber ist die Evolutionstheorie denn keine klare Sache? Die meisten Menschen missverstehen die Evolution. Sie können nicht erklären, wie sie nach dem heutigen wissenschaftlichen Stand funktioniert. Sie denken in etwa wie folgt: „Die Giraffe hat deshalb einen so langen Hals, weil sie dadurch besser an die oberen Blätter der Bäume kommt. Es dauerte tausende oder zehntausende Jahre, aber langsam wurde der Hals immer größer.“

Diese Erklärung klingt so, als wäre der Wunsch der Giraffe nach einem längeren Hals 1000 Generationen später in Erfüllung gegangen. Ebenso kursiert die Ansicht, dass sich der menschliche Rücken besser an das Sitzen anpassen wird, weil wir immer mehr sitzen und viele sitzende Menschen damit im Laufe ihres Lebens Probleme damit bekommen.

Doch hat dies nichts mit irgendwas zu tun: Schon vor fast 100 Jahren wurden diese Ansichten von Darwin persönlich widerlegt – nur weil etwas besser für eine Art ist, entwickelt es sich nicht einfach. Es sind zufällige (genotypische) Erbgutveränderungen, die zu einer Veränderung der Merkmale des jeweiligen Lebewesens (phänotypisch) führen. Wenn es dadurch zufällig bessere Überlebensvoraussetzungen hat, wird es seine veränderten Gene durch seine dadurch gesteigerte Fortpflanzungsstärke weitergeben können. Und so ketten sich minimale Änderungen mit anderen minimalen Änderungen solange aneinander, bis sie eine größere, sichtbare Änderung nach unabsehbarer Zeit ergeben.

Doch reicht diese Logik, dieser heutige Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis aus, um all die komplexen Strukturen und Lebewesen dieses Planeten zu erklären? Ein Landlebewesen kann bspw. nur mit einer voll funktionsfähigen Niere an Land überleben. Die Amphibie muss also quasi so lange bis zum vollständigen Landgang warten, bis sie eine funktionsfähige Niere hat. Doch wie viele hunderttausende Evolutionsschritte sind dafür nötig? Reichen dazu die 251 Millionen Jahre aus, seit denen es Säugetiere gibt?

Die Bibel stellt uns sechs Schöpfungstage vor, die den meisten Bibelgelehrten als Schöpfungsabschnitte verstanden werden, u.a. weil der siebte Tag nie endete. Das Leben begann demnach im Wasser, wie es auch der heutige Stand der Evolutionsbiologie lehrt. Selbst eine Anspielung auf Dinosaurier mag dort gefunden werden – es wird von der Entstehung von Meeresungetümen, das griechische Wort hierfür ist „sauros“, berichtet, noch bevor es Säugetiere gab.* (*Das erste Buch Mose wurde in Hebräisch geschrieben, nicht in Griechisch. Dennoch könnte hier eine Verbindung bestehen.) Handelt es sich also um einen Bericht über höheren Einfluss bei der Entstehung der Lebewesen, der gar nicht so weit hergeholt ist?


Die angeblichen Widersprüche und unwissenschaftlichen Ansichten in der Bibel


Gläubiger <> Agnostiker <> Atheist 

"Open Bibel with pen Antique Grayscale",
Bildnachweis siehe unten
Es ist verbreitet geworden, bei dem Thema Bibel auf angebliche Widersprüche zu verweisen. Man findet im Internet ganze Sammellisten von angeblichen Widersprüchen, wo dann auch interpretative Widersprüche aufgeführt werden – d.h. der Widerspruch ist nicht offensichtlich, sondern erst die Interpretation lässt ihn als solchen erscheinen. (Z.B. wurde Galater 6:2 zeitweise so übersetzt bzw., interpretiert, als hätten Christen das mosaische Gesetz zu halten, wenn doch im Rest des Neuen Testamentes in der Zeit nach Jesu Tod das Gegenteil gesagt wird. Allerdings hat der Vers nur in sehr altertümlichen Übersetzungen den Anschein dieser Bedeutung, in jeder genauen und korrekten Übersetzung hat er diese Aussage gar nicht. Daher ist es eigentlich zu kurz gedacht, ihn als Widerspruchsbeweis anzuführen.)

Warum hat uns Gott nicht eine Reihe eindeutiger Verse hinterlassen, die über Dinge wie DNS, Dinosaurier und Plattentektonik sprechen, damit wir heute eindeutig sagen könnten: „Schaut her, diese Dinge waren einfach ihrer Zeit voraus und wir können beweisen, dass sie jahrtausendealt sind. Ist das nicht ein klarer Beweis für die Göttlichkeit der Bibel?“

Das hätte Gott machen können, ja. Aber er hat es nicht. Wenn wir das Verhalten Jesu beobachten, so wird der Stellenwert des Glaubens ganz klar. Teilweise verzichtete Jesus darauf, Wunder zu wirken, weil die Menschen nicht glaubten und auch nicht glauben wollten. Er hätte es ihnen zeigen können, indem er gerade vor diesen Ungläubigen Wunder wirkte. Aber das tat er nicht. Ist es mit dem Inhalt der Bibel nicht ähnlich? Könnte es sein, dass Gott die Bibel auf eine Weise überlieferte, die den der Herzenszustand offenbart und diejenigen, die ihren Vater im Himmel wirklich suchen, genug rationale Anhaltspunkte für die Inspiration der Bibel finden, während diejenigen, die ihn nicht suchen, sich die Dinge (unangebracht) negativ reden können?

Jesus heilte einst einen Blinden, indem er ihm einen Brei aus Erde auf die Augen legte. Warum tat er das? Er hätte auch ohne dieses Hilfsmittel heilen können. Eine der plausibelsten Ansichten ist, dass man damals der Erde große Heilkraft zusprach. Wollte nun jemand nicht glauben, dass es tatsächlich ein Wunder von Jesus Christus war, dass der blinde Mann nun wieder sah, so konnte er sich einreden, dass es die heilende Kraft der Erde war, die ihm die Augen öffnete und nicht die Kraft Gottes. Jesus, der Naturmediziner statt Jesus, der Sohn Gottes. Erst dank moderner Medizin wissen wir, dass ein Brei aus Erde nicht genügend Heilkraft hat, um einem Blinden das Augenlicht wieder zu schenken. Aber damals sorgte das Vorgehen Jesu dafür, dass das Herz der Menschen offenbar wurde. Ein weiteres Beispiel: Die Hygieneansichten und die Lehre zum Ursprung der Erde und des Lebens in den Büchern Mose waren ihrer Zeit weit voraus. Nichts von dem Mythenglauben der umliegenden Völker und deren fatalen Ansichten über Hygiene (aufgrund Nichtwissens) finden wir darin. Waren die Israeliten einfach die besseren Beobachter und Vorreiter im Denken oder ist dies ein klares Indiz für Inspiration der Bibel?


Konträre Ansichten – Warum zwei scheinbar ehrliche, aufrichtige Menschen unterschiedliche Dinge glauben


Wie kann es sein, dass unter Christen so viel Zwiespalt herrscht? Es bestehen komplett entgegengesetzte Ansichten in fast allen Bereichen.

Die einen glauben ehrlich und aufrichtig, dass die Bibel jede Art von moderner Homosexualität verurteilen würde, die anderen glauben ehrlich und aufrichtig, dass sich die Verse der Bibel über Homosexualität gewiss nicht auf die heutige moderne Form beziehen, sondern nur auf die damals verbreiteten Formen der Knabenliebe, Tempelprostitution und homosexueller Handlungen nichthomosexuell empfindender Menschen.

Deutlich größere Themenbereiche sind: Dreieinigkeit, die Ewigkeit Jesu, die Beschaffenheit der Hölle, paulinische Aussagen zur Unterordnung von Frauen, die Zweite Wiederkunft Jesu, vorehelicher Geschlechtsverkehr, moderne Wunderheilungen, heutige prophetische Worte und Zungenreden.

Jesus selbst sprach in einem Gleichnis (Lukas 12) von drei Dienern, die mit der Verantwortung betreut werden, der ganzen restlichen Dienerschaft Essen auszuteilen. Der erste Diener kommt dieser Verantwortung nach und wird als Belohnung mit der Verantwortung über den ganzen Besitz seines Herren belohnt, als dieser wiederkommt und festgestellt hat, dass der Diener gute Arbeit geleistet hat. Der zweite Diener benimmt sich wie ein Tyrann, feiert, lebt in Luxus und betrinkt sich häufig, weil er denkt, dass es noch lange dauere, bis der Herr wiederkomme. Dann kommt der Herr zurück und richtet den treulosen Diener hin. Der dritte Diener jedoch kennt den Willen des Herrn nicht genau und tut deshalb Dinge, für die er eigentlich bestraft werden müsste. Doch weil dieser diese Dinge deshalb tat, weil er es nicht besser wusste, wird er weniger hart bestraft werden.

Wenn wir dieses Gleichnis nun auf Prediger und Gläubige übertragen: Unterstellen wir den meisten Gläubigen, dass sie aufrichtig und ehrlich von dem überzeugt sind, was sie lehren und für das sie einstehen. Z.B. ihre Ansicht über Sexualität. Die einen verbreiten also die eine Ansicht und die anderen genau die gegenteilige (bspw. bzgl. sexuellen Beziehungen und Homosexualität). Derjenige, der gemäß dem Willen seines Herrn handelte würde nach dem Gleichnis Jesu dafür belohnt werden. Derjenige, der bewusst Falsches verbreitete, würd bestraft werden. Doch derjenige, der etwas Falsches verbreitete, einfach deshalb, weil er es nicht besser wusste und davon überzeugt war, dass es richtig und wahr sei – derjenige wird ein mildes Gericht empfangen, da seine Beweggründe rein waren.

Es ist sehr ernüchternd, dass Jesus von diesem dritten Diener spricht. Dies impliziert, dass es diesen Fall geben würde. Ist dies eine Erklärungshilfe dafür, warum es teilweise so konträre Ansichten unter Christen gibt? Wäre es nicht eine logisches Schlussfolgerung, dass ein Christ sich mehr auf die Nächstenliebe und die eindeutig in der Bibel belegten Lehren konzentrieren sollte, statt auf das Verdammen seiner Mitmenschen aufgrund von Interpretationen der Bibel, die die einen in Aufrichtigkeit so und die anderen in Aufrichtigkeit genau anders herum sehen?

Allgemein ist zu sagen, dass sich Christen seit Jahrhunderten darauf fokussieren, einzig wahre Interpretationen zu vertreten. Prediger widmeten teilweise ihr ganzes Leben dem Predigen von Interpretation A oder B. Einige Religionen wie die Adventisten des Siebenten Tages oder die Zeugen Jehovas gehen seit über 100 Jahren voll und ganz darin auf, zu verkündigen, dass wir in den letzten Atemzügen dieser Welt leben und das göttliche Gericht an der ganzen Erde kurz bevor stehe. Sie knüpfen diese Lehre an andere Lehren, z.B. dass es glasklar sei, dass es gemäß der Bibel keine Feuerhölle im eigentlichen Sinne gäbe, sondern dies nur eine Metapher sei. Jesus sprach von Menschen, die den Willen des Hausherrn entweder kennen oder nicht (richtig) kennen. Kann ein Christ mit Sicherheit sagen, dass er in einem Thema wie diesem wirklich den Willen des Herrn kennt und sich auch sicher nicht irrt? Oder ist dies in Wirklichkeit bereits eine Vermessenheit Gott gegenüber? Besonders kleinere christliche Gemeinschaften sehen sich oftmals als die einzig wahren Christen an. Sie verurteilen dadurch automatisch alle anderen Christen auf dieser Erde als falsche Christen, wenn nicht gar als „Antichristen“. Ist dies in Harmonie mit den Worten Jesu, der lehrte, dass er selbst über die Menschen das Urteil sprechen wird und es seine Nachfolger nicht schonmal vorsorglich für ihn tun werden?

Das Christsein wird daher ein anderes werden, sobald Christen aufhören, sich aufgrund verschiedener Lehrmeinungen zu bekriegen und sich stattdessen auf die eigentlichen, klaren Aufgaben eines Christen fokussieren: Zu lieben und die klaren Worte Jesu zu lehren, nicht konstruierte Interpretationen seiner Worte, die ohne einer Offenbarung Gottes kaum als unwiderlegbar wahr angesehen werden kann.

Unter einigen Christen ist die sehr sympathische Ansicht verbreitet, dass je mehr man auf Jesus in seinem täglichen Leben hört, desto mehr würde man auch von Gottes Heiligem Geist beeinflusst werden. Der Geist würde einem dann helfen zu erkennen, welche Interpretationen im Sinne Gottes sind und welche eher nicht. Gleichzeitig würde dieser Geist helfen, akzeptieren zu können, dass nicht jeder Christ alles genauso sehen muss, sondern es wichtigere Fragen und Tätigkeiten gibt.


Die Botschaft Jesu Christi


"jesus_3", Bildnachweis siehe unten
Warum Jesus Christus und nicht Mohammed? Warum Jesus und nicht Buddha? Und warum in Gottes Namen gibt es viele verschiedene christliche Gemeinschaften, die sich derart widersprechen und trotzdem meinen, aufrichtig Jesus nachzufolgen?

Jesus Christus predigte ca. 33 u.Z. den Menschen im damaligen Israel. Es war von Rom besetzt und die jüdische Bevölkerung musste voll und ganz nach den Regeln ihrer römischen Besatzer spielen. Die Römer waren Götzendiener – offiziell glaubten sie an viele verschiedene Götter, wenngleich davon ausgegangen werden kann, dass die intellektuelle Elite bereits damals einen Agnostizismus und Atheismus pflegte. Rom war eine Weltmacht ungekannten Ausmaßes. Selbst für heutige Verhältnisse sind bspw. architektonische Errungenschaften und Bauten wie die Aquädukte (ein Wasser- und Abwassersystem mit drei Kanälen) und das Kolosseum (eines der größten Stadien die je gebaut wurden, mit WCs und Treppenhäusern vor fast 2000 Jahren) beim damaligen technischen Stand ohne Elektrizität und Baumaschinen kaum vorstellbar, aber dennoch wurden sie realisiert.

Daneben waren die Juden – ein Volk mit großem Nationalstolz. Sie erwarteten aufgrund der alten Prophezeiungen einen Retter, einen Messias, der das autonome und von Gott gelenkte Königreich Israel wiederherstellt, wie es einst bei den Vorzeigekönigen David und Salomo der Fall war. Nun aber waren sie quasi unterdrückt von Rom und Rebellionen gegen Rom gärten immer wieder in Israel – besonders religiös motivierte. In diesem Rahmenbau war eine sehr strenge Auslegung des Gesetzes Mose alltäglich (zu finden als Teil des sog. „Alten Testament“, dem ersten Teil der Bibel, bestehend aus den ersten 40 Büchern der Bibel). Es entstanden Auswüchse, die nicht im Alten Testament zu finden sind, jedoch als im Sinne Gottes verstanden wurden: Z.B. frauenverachtende Regelung in Bezug auf Scheidung und Mitspracherecht, extremistische Beachtung vom wöchentlichen Ruhetag (des sog. Sabbat) und eine Verachtung aller Andersgläubigen.

Und dann kam Jesus. Er räumte auf mit all diesen Auswüchsen und lehrte ein Bild von Gott als unserem Vater im Himmel, der niemals derartige Dinge geboten hatte noch sie in irgendeiner Art und Weise unterstützt.

Im Allgemeinen existiert die Ansicht, dass die Worte Jesu unanfechtbar und nicht kritikfähig sind. Warum ist das so? Alles, was man negativ am Christentum sehen mag, wurde nicht von Jesus Christus, sondern von Predigern nach ihm gelehrt. Es gibt tatsächlich kaum etwas, was man an den Worten Jesu anstößig finden mag, besonders wenn man seine Worte erstmal als Meinungsäußerung sieht. Während Jahrhunderte nach seinem Tod von Karl dem Großen die Menschen unter Todesstrafe gezwungen wurden, zum Christentum zu konvertieren, hatte Jesus etwas völlig anderes gelehrt, nämlich: ‚Liebe nicht nur deinen Nächsten, liebe sogar deinen Feind und so wirst du vor deinem Vater im Himmel als gerecht angesehen werden.‘ Es ist vollkommen undenkbar, dass er jemals grausame Auswüchse wie diese oder auch die Inquisition mitsamt Hexenverbrennungen und Todesstrafen an Wissenschaftlern und Andersgläubigen in irgendeiner Art und Weise befürwortet hätte – mit strengsten Worten und Taten hätte er sich für sie geschämt und sie gescholten. Als Jesus eines Tages im Tempel war und feststellen musste, dass die Leute die Religion zu einem großen Geschäft gemacht hatten und es ihnen nur noch ums Geld ging, in dem sogar selbst den Ärmsten der Gesellschaft die letzten Münzen aus der Tasche gezogen wurden, warf er wutentbrannt ihre Geldwechseltische um und schrie: ‚Ihr habt das Haus meines Vaters zu einer Räuberhöhle gemacht!‘ Das ist der Jesus, von dem wir heute sagen, dass er nichts tat oder sagte, was anfechtbar oder negativ ist. Über Homosexualität sprach er nicht. Das damalige Recht, dass Männer mit Frauen tun und lassen konnten, was sie wollten, ja dass es sogar schändlich sei, sich mit ihnen in der Öffentlichkeit zu unterhalten, verwarf er. Er sprach mit Frauen und das häufig und er mahnte die Menschen, dass ihre frauenverachtenden Zusatzregeln zum Gesetz Mose falsch seien. Gewalttätigkeit und Kriegsbeteiligung lehnte er ab, ebenso wie militante politische Revolutionen. Das Aufhäufen von Reichtum kritisierte er, die materielle Unterstützung Bedürftiger, wie das Spenden von Geld und die Verteilung von Essen, unterstützte er in Wort und Tat. Das ist der Jesus der Bibel. Und das sind einige der Gründe, weshalb man nichts gegen ihn sagen kann.


Warum aber nicht Mohammed? Ohne in irgendeiner Art und Weise die Gefühle von Muslimen verletzten zu wollen, muss man sagen, dass Mohammed eine andere Botschaft hatte. Sie war extremistischer, radikaler, frauenverachtender und militanter, um nur einige Punkte zu nennen. Muslime erkennen Jesus als Propheten an, doch letztlich steht Aussage gegen Aussage und man muss sich de facto entscheiden, ob man eher auf der Seite Jesu oder auf der Seite Mohammeds steht, was diese und andere wichtige Lebensfragen betrifft. Jesus, er, der Mensch mit den Moralmaßstäben, die seiner Zeit 2000 Jahre voraus waren. Jesus Christus, der Frauenrechtler. Jesus Christus, der Pazifist. Jesus Christus, der Lehrer der Zufriedenheit und Selbstbeherrschung. Während Mohammed einige Jahrhunderte später Menschen massakrierte und ein halbes Kontinent bis heute in einer Art Mittelalter gefangen hält, war es Jesus Christus, der unbedingte Friedfertigkeit und Güte lehrte. Hätte man sich nur auch nach seinem Tode an seine Lehren gehalten, hätte es nie ein Mittelalter und nie zwei Weltkriege gegeben. Das ist etwas Unumstößliches. Kennen Sie den Spruch: "Ich schwöre bei Jesus - und wer kann schon was gegen Jesus sagen?"? Und wahr ist dieser Spruch (auch wenn er eigentlich eher sarkastisch gemeint ist). Jesus Christus bot keinerlei Angriffsfläche. Natürlich lehrte er, dass es keinen anderen Weg zu Gott gibt - aber ist das nicht gut so? Hätte er besser sagen sollen: "Na klar, du kannst auch im Namen von wem auch immer Menschen dahinschlachten und Gott hat dich trotzdem lieb."? In seinen Lehren gibt es einige Grenzen, die Jesus nicht nur zum Humanisten, sondern zum Botschafter Gottes machen.
Jesus Christus lehrte das Göttlichste, was diese Welt jemals hörte. So formuliert es so mancher Christ, wenn man nach seiner Faszination für Jesus fragt. Und in der Tat ist dies nicht weit hergeholt.


Bildnachweis

"Symbols of all religions and faiths" von Ben Sutherland. Verwendung unter der CC BY 2.0-Lizenz.
"jesus_3" bon James Shepard. Verwendung unter der CC BY 2.0-Lizenz.
"Open Bibel with pen Antique Grayscale" von Ryk Neethling. Verwendung unter der CC BY 2.0-Lizenz.
"Dawn of Eternity 2" von Waiting For The Word. Verwendung unter der CC BY 2.0-Lizenz.

1 Kommentar:

  1. Danke für diesen Artikel. Ich habe Tränen in den Augen. Genau das was ich auch glaube und dafür werde ich verachtet. Danke Danke Danke!

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