Sonntag, 30. Oktober 2016

HGP, der Zeugen Jehovas Blogger, begründet die enge Hosen-Regelung

Leider antwortet uns der liebe Zeugen Jehovas-Blogger HGP ja nicht mehr persönlich, da er eine Person wie mich nicht als "echten Christen" ansieht (und somit schonmal das Urteil von Jesus Christus vorwegnimmt, wer ihm denn nun nachgefolgt ist und wer nicht).

Dennoch hat er es sich nicht nehmen lassen, indirekt durch einen Artikel auf das Thema "Zeugen Jehovas und enge Hosen" zu reagieren.

Jehovas Zeugen warnen in ihren Schriften und noch aggressiver in Vorträgen Männer vor dem Tragen von engen Hosen. Diese seien durch die homosexuelle Einflüsse in der Modeindustrie entstanden, Frauen fänden sie an Männern widerlich und der einzigen Personengruppe, der enge Hosen an Männern gefällt seien Homosexuelle selbst. Für einen Christen seien diese Hosen also durch und durch verwerflich. Auf den Bilder unten sieht man zwei Auszüge aus Wachtturm Studienausgaben, auf denen auch bildlich dargestellt wird, um welche Art Hosen es u.a. geht und dass Älteste offensiv dagegen vorgehen sollen.

Von christlicher Warte aus frage ich mich, ob das das Predigen des Evangeliums Jesu Christi sein soll, wenn man auf diese Art und Weise den Kleidungsstil vorschreibt. Ein sanfter Hinweis, dass manche Kleidung so sexualisiert sein könnte, dass man als Christ sie meiden sollte ist das eine. Ein de facto Verbot von engen Hosen das andere.

 

Bildquellen: oben: Der Wachtturm, Studienausgabe Januar 2017, unten: Der Wachtturm, Studienausgabe Oktober 2016


HGP kommentiert die Sachlage wie folgt (https://hgp3.wordpress.com/2016/10/26/hosen/, abgerufen am 30.10.2016):

"Als Fischotter trägt man ja selten Hosen. Aber wer den Wachtturm liest, dem fällt auf, dass dort Männern mehr oder weniger subtil vom Tragen enger Hosen abgeraten wird (z.B. in dieser Grafikaus dem Wachtturm vom Juni 2016, Seite 6-10). Ich konnte auch feststellen, dass der eine oder andere nicht verstanden hat, wo da ein Problem liegen könnte. Einige scheinen der Meinung zu sein, dass die Ursache für diese Meinung zur Hosenmode daher stammt, dass die Leitung der Zeugen Jehovas keine Ahnung von Mode hat.
Folgendes Zitat aus einem ’schwulen‘ Blog der Zeit fiel mir heute in die Hände und könnte helfen, das Problem zu erläutern:
Ich habe über Facebook meine Freunde um Vorschläge gebeten, welche Errungenschaften schwuler Kultur außerdem noch [von Heterosexuellen] kopiert wurden. Als Antworten kamen: Enge Hosen…
Der zitierte Blog beschäftigt sich nicht mit Zeugen Jehovas sondern mit den Belangen der ’schwulen Bewegung‘ bzw. Homosexueller im Allgemeinen. Wenn wir dieses Zitat ernst nehmen wollen, sieht es so aus, dass Homosexuelle sich selber für die Erfinder dieses Hosen-Modetrends halten und dieser Trend (bzw. das zugehörige Aussehen) eigentlich mit ihrer Bewegung assoziiert ist.
Es verwundert mich daher wenig, dass im Wachtturm von dieser Mode abgeraten wird. Es war bisher bei jeder Mode so, die mit einer Bewegung oder Gruppe assoziiert wird, welche Zeugen Jehovas als unchristlich ansehen. Das ist auch eigentlich normal: Wer eine bestimmte Weltanschauung hat und auf diese stolz ist, der will nicht mit einer anderen Gruppe verwechselt werden, die ziemlich genau eine entgegengesetzte Ansicht vertritt. Was mir der zitierte Zeit-Blog zeigte: Zeugen Jehovas haben ihre Meinung zur Hosenmode nicht einfach aus der Luft gegriffen, sondern haben sehr wohl verstanden, wo der betrachtete Modetrend herkommt und mit welcher Gruppierung er assoziiert wird.
Mir ist natürlich andererseits auch klar, dass eine derartige Abgrenzung von Homosexuellen in der deutschen Gesellschaft heutzutage nicht mehrheitsfähig ist und daher bestenfalls belächelt und schlimmstenfalls bekämpft wird. Daher ist es um so bemerkenswerter, dass Homosexuelle in dem oben angesprochenen Punkt einer Meinung sind."
Seine Begründung ist also: Christen müssen sich auf Biegen und Brechen von Homosexuellen abgrenzen. Und wenn Homosexuelle enge Hosen toll finden, dann haben sie Zeugen Jehovas doof zu finden. Gilt das dann eigentlich auch für Speisen und Frisuren, an denen es eigentlich nichts auszusetzen gibt, die aber zuerst in homosexuellen Kreisen üblich waren?

Was wird Jesus dazu eines Tages sagen? "Klasse, dass ihr 2040 als spätestmögliches Ende festgelegt und enge Hosen verboten habt. Zwar habe ich gelehrt, dass die Menschen nicht auf andere Menschen hören sollen, die behaupten, Jesus sei bereits (unsichtbar) wiedergekommen und über Kleidung habe ich gar nichts gelehrt, aber gut, dass ihr so schön über meine eigentlichen Lehren hinausgegangen seid"?

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